Das Leben verlängern, gesünder und schlanker Leben, das sind die 3 wichtigen Grundpfeiler.
Fasten und langes Leben
Schon lange ist bekannt, dass die Reduktion der Essmenge mehr
Lebenslänge ergibt, dass Fasten das Leben verlängert, ist ebenfalls
schon länger der Verdacht. Das Weglassen von Frühstück oder Abendessen
erhöht die Ausschüttung von Wachstumshormon (HGH) und verbessert deshalb
die Stimmung. Jetzt geht es um die Frage, ob alternierendes Fasten,
d.h. nur jeden zweiten Tag essen, einen entsprechenden Effekt hat.
Periodisches Fasten verlängert Leben
Einen Tag normal essen, den anderen fasten – das ist das Prinzip von
„Alternate Day Fasting“. Diese Diät soll das Leben verlängern.
Weniger essen heißt nach dem Grazer Forscher länger leben.
Gegen das Älterwerden und die damit einhergehenden Zellveränderungen ist offenbar kein Kraut gewachsen.
Die Zelle gibt jedoch nicht kampflos auf: Mit einem Schutzprozess –
der Autophagie – setzt sie sich gegen Degeneration zur Wehr. Dies kann
durch Fasten ausgelöst werden. An der Uni Graz untersuchen
Molekularbiologen u.a., ob „Alternate Day Fasting“ die Lebenserwartung
des Menschen erhöhen kann.
Fasten – was von vielen nur im Hinblick auf Gewichtsreduktion
betrieben wird, könnte laut Frank Madeo vom Institut für Molekulare
Biowissenschaften der Uni Graz durchaus auch gesundheitsfördernde
Auswirkungen auf den Organismus haben. „Bisher hat sich einzig die
sogenannte kalorische Restriktion, das heißt die Verminderung der
Nährstoffzunahme, tatsächlich als wirkungsvoll erwiesen, um die
Lebensspanne zu verlängern oder altersassoziierte Krankheiten wie
Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurodegeneration und Krebs in
Schach zu halten“, sagte Madeo im Gespräch mit der APA. So hätten
Experimente gezeigt, dass Mäuse, denen 30 Prozent weniger Nahrung
verabreicht wird, etwa um 30 Prozent länger leben würden.
Zellen werden recycelt, wenn nicht genug Nahrung aufgenommen wird
Der Grazer Forscher erkennt die Ursache dafür in einem Prozess namens Autophagie:
„Das ist eine Art Selbstverdauungsprogramm, durch den ungenutzte
Zellbestandteile in einzelne Makromoleküle abgebaut und somit für die
Synthese neuer Zellkomponenten wiederverwertet werden“,
erläuterte der Leiter der Arbeitsgruppe „Alterung und Zelltod“ an der
Uni Graz. Entsprechend werde dieser Recycling-Prozess immer dann in den
Zellen angeschaltet, wenn nicht genügend Makromoleküle über die Nahrung
aufgenommen werden, so etwa durch Fasten. Das besondere an diesem
„Selbstverdau“:
Dabei würden auch alle jene schädlichen Zellbestandteile, die im
Alter akkumulieren (z. B. verklumpte Proteine und geschädigte
Mitochondrien) und so die Funktionsweise des Organismus beeinträchtigen,
entsorgt.
Aus Madeos Sicht ist es daher klar, dass Pausen zwischen den
Mahlzeiten sinnvoll sind, unklar sei jedoch, „wie groß“ die Pausen sein
sollten. „Irgendetwas zwischen zwei Mahlzeiten am Tag oder jeden zweiten
Tag eine Mahlzeit scheint gesund zu sein“, so Madeo.
In seinem aktuellen Forschungsprojekt nimmt Medeo das „Alternate Day
Fasting“ besonders ins Visier. „Dabei wird abwechselnd je ein Tag
gefastet und ein Tag ohne Einschränkung gegessen, was die Methode für
die menschliche Psyche leicht zugänglich und damit insgesamt leichter
durchführbar macht, als das Konzept der permanenten
Kalorienrestriktion.“