William Howard Hay hat zwar vieles richtig beobachtet, konnte aber beim damaligen Stand der Wissenschaft noch keine stichhaltige Erklärung dafür liefern.
Seine Annahme, der Organismus würde durch die gleichzeitige Aufnahme von Kohlenhydraten und Eiweißen gefährlich übersäuert, ist beispielsweise unhaltbar. Viele wertvolle Lebensmittel, allen voran die Muttermilch, enthalten beides in lebenswichtiger Konzentration.
Schlank im Schlaf verzichtet nicht auf Kohlenhydrate
Weil der Körper mit einer hohen Insulinausschüttung reagiert. Für Babys, die schnell wachsen sollen, ist dies vorteilhaft sagt Dr. Pape. Auch für unsere körperlich sehr aktiven frühgeschichtlichen Vorfahren war ein hoher Insulinspiegel günstig. Und natürlich gibt es auch heute Menschen, die bis ins hohe Alter keine Probleme damit haben. Doch wer mit Übergewicht kämpft, tut sich bedeutend leichter, wenn er sich an eine modifizierte Trennkost hält (siehe Schaubild Seite 28/29) aus dem Buch “ Schlank im Schlaf„.
Dr. Detlef Pape ist Internist, Ernährungsmediziner und Buchautor. Im Kampf gegen Übergewicht und Diabetes entwickelte er die „Insulin-Trennkost“, besser bekannt unter dem Titel „Schlank im Schlaf„.
Frage an Dr. Pape: Weshalb raten Sie nicht, wie die Vertreter der Low-Carb-Welle, zu einem weit-gehenden Verzicht auf Getreide und süßes Obst?
Der Körper braucht viele Kohlenhydrate – vor allem am Morgen. Allein das Gehirn braucht 120 Gramm Glukose am Tag. Wer auf Kohlenhydrate verzichtet, ist sehr bald nicht mehr leistungsfähig. Überdies hält er die Diät nicht lange durch. Das ist genau das Problem bei vielen Diäten. Bei der Atkins- Diät zum Beispiel kann man zwar rasch abnehmen, doch die Abbrecherquote liegt erwiesenermaßen bei über 50 Prozent nach drei Monaten. Und bei 100 Prozent nach einem halben Jahr! Auch Atkins selbst hat es nicht geschafft, er wog 116 Kilo als er starb.
Das große Problem ist eigentlich, eine Diät zu beginnen, rasch ein paar Kilos abzunehmen und
dann wieder normal zu essen. Schon allein der Gedanke: Ich mache morgen Diät… lässt den Stoffwechsel schon ein paar Stufen runterfahren. Nach jeder Diät wird man dann dicker und dicker.